
Der Ziegenstall als Urlaubsparadies
Die Casa C ist alte, bodenständige, landwirtschaftliche Schweizer Nutzarchitektur. Und doch eines der ungewöhnlichsten Wohnhäuser im Land der Eidgenossen.
Das ist typisches Heidi-Land. Doch nicht ganz. Denn die ikonische, kindliche Romanfigur, das Sinnbild des ungezwungenen Schweizer Lebens auf wiesengesäumten Almen und unter blitzblau sonnigem Alpenhimmel, stammt aus dem Kanton Graubünden. Mit „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ und „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“ (1880 beziehungsweise 1881) hat die Schweizer Autorin Johanna Spyri nicht nur zwei der bekanntesten Kinderbücher der Welt verfasst, sondern auch so etwas wie die ikonographische Schweizer Nationalfigur – neben Wilhelm Tell natürlich – geschaffen.

Casa C: Historisches trifft auf Moderne
Doch die Casa C, das Zeugnis einer gelungenen Verschmelzung von historisch bäuerlicher Schweizer Alltagsarchitektur sowie modernen Urlaubs- und Wohnansprüchen, steht im Kanton Wallis. Genauer gesagt, im Oberwallis. Dazwischen, auf dem Weg von Graubünden ins Wallis, liegt auch noch das Tessin. Trotzdem. Hier sieht alles so aus wie im Heidi-Land. Schweizer Postkartentraum. Almenidylle. Auch wenn die Eidgenossen vermutlich eher Alpe als Alm sagen. Natur pur. Ein Schweizer Paradedorf – mit Kirchturm und jahrzehnte-, sogar jahrhundertealten, verwitterten Holzbauten. Schwarze Balken. Einfache Bauweise. Zum Wohnen. Für die Landwirtschaft. Zur Viehzucht. Als Unterschlupf und Lager. Heustadl. Ziegenstall. Bescheidener Unterstand für Rindviecher.

Grobschlächtiges Massivholz
Mittendrin aber modernste Architektur. Das komplette Gegenstück. Doch Eins mit der direkten Umgebung. Dunkle, fast schwarze Hülle. Grobschlächtige Balken. Mit einfachen Wergzeugen behauen. Massivholz. Witterungsbeständig. Unverwüstlich.
Innen feingliedrige, klare Strukturen. Gerade Linien. Große Flächen. Glatte Wände. Poliertes Holz. Viel Licht. Hell. Warm, wohnlich. Einladend. Trotz der kleinen Fenster. Die sehen beinahe aus wie Schießscharten. Haben aber eine ganz andere Funktion. Wind und Wetter, vor allem Schnee abwehren.
Kleine Parzellen rund um die Barock-Kirche
Das historische Gebäude nennt sich Doppelstall-Scheune. Steht seit vielen Jahren in Reckingen im Goms. Ein für das Oberwalliser Hochtal typisches Dorf. Mit großer Barock-Kirche in der Mitte. Aber kleinteiliger Parzellierung. Alles eng zusammengerückt. Viele alte Holzbauten. Kaum gemauerte Häuser. Fast eine alpine Trutzburg. Die Casa C als ein Teil im dörflichen Ensemble.

Der rund hundert Jahre alte Blockholzbau ist durch eine Mittelwand in zwei Teile getrennt. Halb Lagerhalle. Halb Tierbehausung. Scheune im Keller, Heu im Erdgeschoss. Das alles ist Geschichte. Das Vieh ist wegen neuer Tierschutzgesetze verschwunden. Das Heu wird anders gelagert. Stall und Scheune haben ihr Funktion verloren.
Doch Ensemble- und Denkmalschutz verbieten den Abriss, erlauben keinen Neubau. Der alte Dorfkern muss seinen Charakter bewahren, die Gebäudehülle daher stehen bleiben.


Vieles ändert sich. Wandel bestimmt die Zeit. Umnutzung so manches Gebäude im Dorf. Reckingen wird vom Bergbauern-Dorf zum Urlaubsidyll. Die Doppelstall-Scheune hat Charakter. Zeigt Standhaftigkeit. Kein Wanken, kein Verfall. Verharrt mit alpiner Widerspenstigkeit. Aber sie ist funktions-, nutzlos. Wartet. Wartet darauf, entdeckt, wachgeküsst zu werden.
Im Dornröschenschlaf
Luca Camponovo und Marianne Baumgartner von camponovo baumgartner architekten spenden den erlösenden Kuss. Entdecken die Doppelstall-Scheune und planen die Casa C. Die Hülle bleibt, der Kern erfährt eine Verwandlung. Hier wohnen jetzt Menschen, suchen Erholung, nicht die Tiere Schutz.

Analog der traditionellen Aufteilung der Stallscheune wird die innere Trennung zwischen Heuboden oben und Stall unten aufrechterhalten. Auf eine innere Verbindung von Wohnraum und Sockelgeschoss wird bewusst verzichtet. Stattdessen werden massive Stützen eingezogen. Das Sockelgeschoss, früher Unterstand der Tiere, bleibt Lagerraum für Holz und Gerätschaften.
Durchbruch und Aussichten
Die beiden Scheunenhälften werden mit zwei Durchbrüchen in der Mittelwand verbunden. Zwischen Innen- und Außenfassade entsteht ein unbeheizter Zwischenraum. Zwei offene Wohnlauben ziehen sich über die gesamte Höhe des Gebäudes, wodurch die Dimension des alten Heubodens und seine historisch hölzernen Materialien erfahrbar bleiben. Der beheizte Wohnbereich springt in jeder Gebäudehälfte je einmal von den bestehenden Frontfassaden zurück. Die inneren Fassaden werden großflächig verglast, um den Wohnraum optisch bis an die äußere Begrenzung zu erweitern sowie einen Bezug von Neubau und Altbau zu schaffen.


Wohnräume im kreisförmigen Ablauf
Die zwei Etagen werden durch eine räumlich abgetrennte Treppe verbunden. Dadurch entsteht ein großzügiger, gemeinsamer Wohnraum, der in einem „kreisförmigen“ Ablauf verschiedene, in Breite und Höhe variierende Aufenthaltsmöglichkeiten bietet. Zu diesem Ablauf gehören ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, eine Bibliothek und ein Arbeitsplatz. Sie alle bieten einen atemberaubenden Ausblick auf die Schweizer Bergwelt. An diese Wohnräume sind drei Schlafkammern angegliedert, die im Wesentlichen nur den Charakter von Nischen aufweisen. Die Türen und die Schränke sind in die Wände integriert.


Ziel war es, den Neubau möglichst vollständig aus Holz umzusetzen. Als Kontrast zu dem dunklen Lärchenholz der historischen Substanz wurden die Wände und Decken einheitlich mit edelfurniertem Birkensperrholz verkleidet. Die Böden sind aus einheimischen Lärchenriemen gefertigt. Das Dach wurde mit handgespaltenen Lärchenschindeln gedeckt. Die wenigen Betonteile lässt Lehmputz verschwinden.


Sämtliche Oberflächen in den Innenräumen bleiben unbehandelt und sind damit einem natürlichen Alterungsprozess ausgesetzt. Ganz dem historischen Vorbild, der geschichtsträchtigen Hülle entsprechend.
Neben dem Zürcher Architekturbüro camponovo baumgartner waren an dem Umbau noch das Fribourger Ingenieurbüro Normal Office Sàrl unter der Leitung von Peter Braun sowie Holzbau Weger aus Goms beteiligt.
Der Lauf der Zeit macht auch vor denkmalgeschützten Schweizer Bergdörfern nicht Halt. Mittlerweile wurden und werden in Reckingen mehrere alte Scheunen zu Wohn- und Wochenendhäusern umgebaut.
Text: Albert Sachs
Fotos: José Hevia
Fotos / Pläne: camponovo baumgartner
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